Umweltökonomische Gesamtrechnungen

Die Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) beschreiben die Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Ziel der UGR ist die statistische Erfassung von Veränderungen im Naturvermögen, die durch wirtschaftliche Aktivitäten ausgelöst werden. Mittels hoch aggregierter Daten wird dargestellt, welche natürlichen Ressourcen durch den Menschen in einer Periode beansprucht, verbraucht, entwertet, zerstört oder wiederhergestellt werden und wie effizient Wirtschaft und Gesellschaft mit Rohstoffen, Energie und Fläche umgehen. Die UGR stellen damit statistische Grundlagen für wichtige umweltrelevante Indikatoren bereit und unterstützen die Gestaltung, Beobachtung und Überprüfung umweltpolitischer Maßnahmen der Länder. Ergebnisse für die Bundesländer werden durch den Arbeitskreis „Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ unter www.ugrdl.de veröffentlicht.
Pressemitteilungen
Im Deutschlandvergleich Sachsen-Anhalt mit weniger Kfz pro Kopf aber höherer Fahrleistung
Der Bestand an Kfz betrug Anfang 2021 in Sachsen-Anhalt 1,5 Mill. und war damit um 7,3 % höher als 2010. Je 1 000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner waren 688 Kfz zugelassen, 84 Kfz mehr als 2010. Im Durchschnitt der Bundesländer nahm die Anzahl der Kfz im gleichen Zeitraum um 17,5 % zu, 2021 waren hier 709 Kfz je 1 000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner gemeldet.
Die meisten Kfz besaßen 2021 in Sachsen-Anhalt die privaten Haushalte mit knapp 1,3 Mill. Fahrzeugen. Die restlichen Kfz wurden in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen eingesetzt. Hier dominierte der Dienstleistungsbereich, in dem auch der Wirtschaftsbereich Verkehr und Lagerei enthalten ist, mit 142 436 Kfz.
2019 betrug die gesamte Fahrleistung der in Sachsen-Anhalt zugelassenen Kfz 22,0 Mrd. km, was rechnerisch einer durchschnittlichen Fahrleistung von knapp 15,0 Tsd. km je Kfz entsprach. Damit lag Sachsen-Anhalt über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 13,2 Tsd. km. Ursache für den hohen Wert der durchschnittlichen Fahrleistung in Sachsen-Anhalt war vor allem der Bereich Verkehr und Lagerei mit 50,7 Tsd. km je Fahrzeug (Bundesdurchschnitt: 42,0 Tsd. km). Gegenüber 2010 stieg die durchschnittliche Fahrleistung in Sachsen-Anhalt um rund 0,4 Tsd. km pro Fahrzeug, während sie im Bundesdurchschnitt um etwa 0,8 Tsd. km sank. Ursächlich für die Zunahme der durchschnittlichen Fahrleistung in Sachsen-Anhalt war die Erhöhung bei den privaten Haushalten von 12,8 Tsd. km im Jahr 2010 auf 13,6 Tsd. km pro Fahrzeug im Jahr 2019. Demgegenüber wiesen der Dienstleistungsbereich, dem auch der Bereich Verkehr und Lagerei angehört, das Produzierende Gewerbe sowie die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sinkende durchschnittliche Fahrleistungen je zugelassenem Fahrzeug im betrachteten Zeitraum aus.
Diese und weitere Ergebnisse zur Umweltbeanspruchung in Sachsen-Anhalt und den anderen Bundesländern können der Gemeinschaftsveröffentlichung des Arbeitskreises „Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder“, dem auch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt angehört, sowie der Internet-Seite unter www.ugrdl.de entnommen werden.
Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt vom 17.11.2022
Aktuelle Berichte
Basisdaten umweltökonomischer Gesamtrechnungen: 2017
Aktuelle Tabelle
Umweltbezogene Steuern ab 1994
Jahr | Umweltbezogene Steuern insgesamt Mill. EUR | Umwelt-bezogene Steuern davon Kraftfahr- zeugsteuer1 Mill. EUR | Umweltbezogene Steuern davon Stromsteuer | Umweltbezogene Steuern davon Mineralölsteuer/ Energiesteuer2 Mill. EUR |
1994 | 1 109 | 206 | - | 902 |
1995 | 1 137 | 196 | - | 941 |
1996 | 1 178 | 195 | - | 983 |
1997 | 1 126 | 200 | - | 927 |
1998 | 1 125 | 204 | - | 921 |
1999 | 1 226 | 188 | 48 | 989 |
2000 | 1 301 | 187 | 91 | 1 023 |
2001 | 1 405 | 218 | 98 | 1 089 |
2002 | 1 442 | 204 | 133 | 1 106 |
2003 | 1 549 | 190 | 183 | 1 176 |
2004 | 1 535 | 203 | 188 | 1 144 |
2005 | 1 506 | 232 | 170 | 1 103 |
2006 | 1 530 | 236 | 186 | 1 108 |
2007 | 1 488 | 231 | 188 | 1 069 |
2008 | 1 473 | 228 | 173 | 1 071 |
2009 | 1 487 | 209 | 174 | 1 104 |
2010 | 1 519 | 219 | 170 | 1 130 |
2011 | 1 536 | 215 | 197 | 1 123 |
2012 | 1 532 | 215 | 196 | 1 121 |
2013 | 1 520 | 215 | 207 | 1 098 |
2014 | 1 499 | 215 | 192 | 1 093 |
2015 | 1 493 | 222 | 196 | 1 075 |
2016 | 1 495 | 225 | 178 | 1 092 |
2017 | 1 516 | 224 | 186 | 1 106 |
2018 | 1 515 | 225 | 178 | 1 112 |
2019 | 1 509 | 232 | 173 | 1 104 |
Berechnungsstand: Herbst 2022
1 Das Kraftfahrzeugsteueraufkommen fließt seit Juli 2009 als Einnahme dem Bundesaushalt zu. Die Länder erhalten zum Ausgleich hierfür jedes Jahr einen gesetzlich festgelegten Betrag aus dem Steueraufkommen des Bundes.
2 Bis 2005 Mineralölsteuer, ab 2006 Energiesteuer. Mit Ablösung des Mineralölsteuergesetzes durch das Energiesteuergesetz ging eine Erweiterung des bisherigen Katalogs der Steuergegenstände einher.