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Freiwillige Haushaltserhebungen

Durch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt werden regelmäßig themenspezifische Haushaltserhebungen durchgeführt, bei denen die Auskunftserteilung durch Privathaushalte auf freiwilliger Basis erfolgt.

In einem fünfjährigen Rhythmus, zuletzt 2018, wird die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) durchgeführt. Im Rahmen der EVS werden die Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte, deren Ausstattung mit Gebrauchsgütern, ihre die Vermögens- und Schuldensituation, detaillierte Konsumausgaben sowie die Wohnverhältnisse der Haushalte erfasst. Einbezogen werden dabei Haushalte fast aller sozialen Gruppierungen, so dass die EVS ein repräsentatives Bild der Lebenssituation nahezu der Gesamtbevölkerung in Sachsen-Anhalt zeichnet. Die Ergebnisse der EVS bilden eine wichtige Datengrundlage insbesondere für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung sowie für die Bemessung des regelsatzrelevanten Verbrauches im Rahmen der Grundsicherung.

In den 4 Jahren zwischen den EVS-Erhebungen finden die Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) statt. Diese orientieren sich thematisch an der EVS, umfassen jedoch eine deutlich kleinere Stichprobe und weniger detaillierte Angaben. Die LWR dient der Fortschreibung der EVS und umfasst primär Haushalte, die an der vorhergehenden EVS teilgenommen haben.

Im System der amtlichen Statistik werden die Ergebnisse der EVS und der LWR über die Konsumausgaben der privaten Haushalte für die Neufestsetzung des Wägungsschemas der Verbraucherpreisstatistik verwendet und dienen als Datenbasis für die Verwendungsrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.

Zudem findet in 10-jähriger Periodizität die Zeitverwendungserhebung (ZVE) statt. Zeitverwendungserhebungen geben Aufschluss darüber, wie Personen in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Haushaltskonstellationen ihre Zeit für verschiedene Lebensbereiche einteilen. Dem Umfang unbezahlter Arbeit, wie zum Beispiel Hausarbeit, Kinderbetreuung, Ehrenamt und freiwilligem Engagement gilt hierbei besonderes Interesse. Aber auch Informationen über die Dauer von Bildungs- oder Freizeitaktivitäten werden erhoben. Das Datenmaterial bietet sich vor allem als Grundlage für frauen- und familienpolitische Diskussionen und wissenschaftliche Untersuchungen an. Da der vollständige Tagesablauf über 24 Stunden erfasst wird, liefern Zeitverwendungserhebungen aber auch Erkenntnisse zu einer Vielzahl anderer Themenschwerpunkte wie beispielsweise zur Zeitverwendung älterer Menschen, zu Mobilität oder Arbeitszeitarrangements.

Pressemitteilungen

Frauen leisteten knapp 30 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche

In den ostdeutschen Bundesländern (inkl. Berlin) leisteten Frauen ab 18 Jahren 2022 im Durchschnitt 29 h 57 min unbezahlte Arbeit pro Woche, während Männer 22 Stunden im Haushalt tätig waren. Der sogenannte Gender Care Gap betrug damit in den ostdeutschen Bundesländern 36,1 %.

Frauen in den ostdeutschen Ländern leisteten pro Tag durchschnittlich 4 h 16 min unbezahlte Arbeit, Männer hingegen 3 h 08 min. Bei Paaren ohne Kinder war der Unterschied etwas geringer. Hier betrug der Gender Care Gap 31,3 %. Frauen in Paarhaushalten mit Kindern arbeiteten hingegen 35 h 38 min pro Woche unbezahlt. In diesen Haushalten vergrößerte sich die Lücke auf 41,5 %.

Der größte Unterschied zwischen Frauen und Männern zeigte sich bei Alleinlebenden. Während alleinlebende Frauen pro Woche etwa 26 h 30 min mit Haus- und Sorgearbeit verbrachten, waren es bei alleinlebenden Männern nur 17 h 13 min, womit der Gender Care Gap hier 53,8 % betrug.

Der sogenannte Gender Care Gap zeigt den unterschiedlichen Zeitaufwand, den Frauen und Männer ab 18 Jahren für unbezahlte Arbeit durchschnittlich aufbringen. Ermittelt wurde dieser im Rahmen der Zeitverwendungserhebung 2022, die deutschlandweit durchgeführt wurde. Mit Hilfe eines Tagebuches wurde ermittelt, wie viel Zeit die teilnehmenden Personen für die Betreuung, Pflege und Unterstützung von Haushaltmitgliedern aufbrachten. Ebenso erfasst wurden Zeiten, die sie mit ehrenamtlichen Tätigkeiten, freiwilligem Engagement und der Unterstützung anderer Haushalte verbrachten. Zur unbezahlten Arbeit zählten darüber hinaus Tätigkeiten im Haushalt wie die Zubereitung von Speisen, Reinigungs-, Garten- oder auch Renovierungsarbeiten sowie Einkaufen und die Aufwände für die Organisation des Haushalts im Allgemeinen.

Die Zeitverwendungserhebung 2022 war eine freiwillige Haushaltserhebung. An ihr nahmen ca. 9 800 Haushalte aus ganz Deutschland teil, davon rund 2 100 aus den 5 ostdeutschen Bundesländern und Berlin, die basierend auf einem Quotenplan aus der Gesamtheit der teilnahmebereiten Haushalte in die Stichprobe gezogen wurden. Die gewonnenen Daten wurden auf die Gesamtbevölkerung der Ländergruppe hochgerechnet. Für Sachsen-Anhalt liegen derzeit keine Ergebnisse vor.

Diese und weitere deutschlandweite Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung 2022 sind ab Ende Februar unter www.zve2022.de abrufbar.

Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt vom 28.02.2024

Aktuelle Berichte

  • Ausstattung privater Haushalte mit ausgewählten langlebigen Gebrauchsgütern: 2018
  • Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte: 2018
  • Konsumausgaben privater Haushalte: 2018

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Aktuelle Tabelle

Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichproben - Ausstattungsgrad in Sachsen-Anhalt jeweils am 01.01. der Jahre 1993, 1998, 2003, 2008, 2013 und 2018

Gegenstand der Nachweisung

Haushalte
insgesamt1
1993
je 100 Haushalte

Haushalte
insgesamt1
1998
je 100 Haushalte

Haushalte 
insgesamt1
2003
je 100 Haushalte

Haushalte 
insgesamt1
2008
je 100 Haushalte

Haushalte
insgesamt1
2013
je 100 Haushalte

Haushalte
insgesamt1
2018
je 100 Haushalte

Hochgerechnete Haushalte (1 000)

1 176

1 186

1 199

1 190

1 174

1 163

 

Ausstattungsgrad mit2: Fahrzeuge

Personenkraftwagen insgesamt

 66

 70

 71

 75

 74

 78

Personenkraftwagen davon fabrikneu gekauft

 32

 37

 35

 34

 36

 32

Personenkraftwagen davon gebraucht gekauft

 37

 40

 42

 47

 44

 51

Kraftrad

 10

 7

 7

 8

 9

 10

Fahrrad

 74

 76

 78

 83

 83

 81

 

Ausstattungsgrad mit2: Empfangs-, Aufnahme- und Wiedergabegeräte von Bild und Ton

Fernsehgerät

 98

 98

 97

 97

 97

 96

Fernsehgerät darunter Flachbildfernseher (LCD, Plasma)

x

x

x

 16

 74

 89

DVB-T-Gerät (Decoder)

x

x

x

 11

 10

 9

DVD-Player/Recorder und Blu-ray-Geräte3

x

x

 23

 72

 75

 65

Camcorder (Videokamera)

 5

 16

 21

 22

 20

 15

Camcorder darunter digital

,

,

 5

 10

 14

 10

Fotoapparat 

 76

 85

 81

 87

 84

 73

Fotoapparat darunter digital

x

x

x

 54

 69

 63

 

Ausstattungsgrad mit2: PC und Nachrichtenübermittlung

Personalcomputer (PC)

 16

 31

 55

 73

 80

 89

Personalcomputer davon PC stationär

x

x

 53

 62

 52

 40

Personalcomputer davon PC mobil (Notebook, Laptop, Palmtop)

x

x

 6

 28

 58

 79

Internetzugang, -anschluss

x

 5

 37

 58

 75

 92

Telefon

 41

 94

 98

 100

 99

 100

Telefon davon stationär (auch schnurlos)

x

 92

 93

 85

 88

 80

Telefon davon mobil (Handy, Smartphone)

x

 11

 71

 88

 92

 97

Navigationssystem

x

x

x

 18

 45

 48

 

Ausstattungsgrad mit2: elektrische Haushaltsgeräte

Kühlschrank, Kühl-und Gefrierkombination4

 86

 99

 99

 99

 100

 100

Geschirrspülmaschine

(2)

 24

 47

 58

 63

 67

Mikrowellengerät

 15

 44

 60

 76

 76

 78

Wäschetrockner

(1,1)

 15

 22

 28

 28

 34

1 Ohne Haushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 18 000 EUR und mehr und ohne Personen in Anstalten und Gemeinschaftsunterkünften.

2 Anteil der Haushalte, in denen entsprechende langlebige Gebrauchsgüter vorhanden sind, bezogen auf hochgerechnete Haushalte der jeweiligen Spalte.

3 ab 2018 inklusive Blu-ray-Geräte

4 ab 2013 auch Kombinationsgeräte

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