Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt weiter mitteilt, verblieben 45,1 % (438 130) der Erwerbstätigen in ihrer Hauptwohnsitzgemeinde, um ihren Beruf auszuüben. Für 8,2 % (80 170 Personen) lag zum Zeitpunkt der Erhebung keine Angabe für den Arbeitsort vor.
Im regionalen Vergleich fiel der Anteil der Pendlerinnen und Pendler an der jeweiligen erwerbstätigen Bevölkerung insgesamt sehr unterschiedlich aus. 64,4 % (55 060) der Erwerbstätigen mit Wohnsitz im Saalekreis pendelten zur Arbeit, das war der Spitzenwert im Vergleich der Landkreise. In den kreisfreien Städten Dessau-Roßlau (23,9 %, 7 820) und Halle (Saale) (23,9 %, 24 360) fiel dieser Anteil am geringsten aus.
Die 3 Wirtschaftszweige, in denen sachsen-anhaltische Pendelnde am häufigsten arbeiteten, waren das Verarbeitende Gewerbe (20,2 %, 91 720), das Gesundheits- und Sozialwesen (14,4 %, 65 370) sowie der Wirtschaftszweig „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ (10,9 %, 49 400). Betrachtet man alle Erwerbstätigen der jeweiligen Wirtschaftszweige nach Ihrem Pendelverhalten so zeigte sich, dass im Wirtschaftszweig Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 2 von 3 Erwerbstätigen (67,6 %, 4 630) zur Arbeit pendelten. Das war im Vergleich der Wirtschaftszweige der höchste Anteil. Von den in privaten Haushalten beschäftigten Erwerbstätigen pendelte hingegen nur knapp jede bzw. jeder 5. zur Arbeit (19,5 %, 1 090).
Pendlerinnen und Pendler waren durchschnittlich 43,9 Jahre alt und damit nur geringfügig jünger als Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt, die nicht pendelten (45,1 Jahre). Pendelnde waren mit 53,5 % (242 740) mehrheitlich Männer, während Frauen mit 54,1 % (236 840) den Großteil der Erwerbstätigen ausmachten, die nicht pendelten. Unter den Angestellten pendelte fast jede bzw. jeder 2. zur Arbeit (48,2 %, 415 340). Auch unter den Beamtinnen und Beamten arbeiteten nur die wenigsten an ihrem Wohnort: Fast 2/3 dieser Berufsgruppe pendelte zum Zeitpunkt des Zensus 2022 zur Arbeit (62,9 %, 24 050). Von den Selbstständigen wiederum arbeiteten fast 59,0 % in ihrer Hauptwohnsitzgemeinde (58,6 %, 40 600), lediglich 19,6 % (13 570) verließen ihren Wohnort, um zur Arbeit zu gelangen.
Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung wurden die Fallzahlen mithilfe der Cell-Key-Methode leicht verändert. Dadurch bedingt addieren sich die jeweiligen Einzelwerte nicht notwendigerweise zur ausgewiesenen Gesamtsumme. Der Arbeitsort ist der Ort, an dem die berufliche Tätigkeit mehrheitlich bzw. zum Großteil ausgeübt wird.
Die Ergebnisse des Zensus 2022 für Sachsen-Anhalt sowie für die kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden, sind auf der Internetseite des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt veröffentlicht. Zudem können beim Statistischen Bundesamt (destatis) unter http://www.zensus2022.de Daten für die gesamte Bundesrepublik abgerufen werden.