Die sachsen-anhaltische Wirtschaft hatte im Jahr 2022 insgesamt ein Wasseraufkommen von 355,8 Mill. m³, wovon 139,4 Mill. m³ (39,2 %) aus Flüssen gewonnen wurden, wie das Statistische Landesamt anlässlich des Internationalen Tages der Flüsse mitteilt. Hauptsächlicher Wassernutzer war das Verarbeitende Gewerbe mit einem Wasseraufkommen von 176,7 Mill. m³, wovon 83,5 Mill. m³ aus Flüssen gewonnen wurde.
Zu den wasserintensivsten Branchen des Verarbeitenden Gewerbes gehörte die chemische Industrie, welche mit 76,8 Mill. m³ den Großteil des Wassers für Kühl- oder Produktionszwecke einsetzte. Die chemische Industrie hatte ein Wasseraufkommen von 101,5 Mill. m³. 58,0 Mill. m³ (57 %) wurden aus Flüssen gewonnen.
Die Trinkwasserversorgung nutzte dagegen im Land überwiegend Grund- und Quellwasser (60,6 %). Rund 39,4 % des Trinkwassers stammten aus Talsperren und Flusswasser. Von den 121,1 Mill. m³ gewonnenen Trinkwassers waren knapp 47,7 Mill. m³ Flusswasser.
2022 stammten von dem gesamten entnommenen Flusswassers 106,1 Mill. m³ (76,1 %) aus der Saale und ihren Nebenflüssen. Davon nutzten 51,4 Mill. m³ die chemische Industrie. 23,2 % des von der Wirtschaft benötigten Flusswassers (32,3 Mill. m³) kamen aus dem Einzugsgebiet Mittelelbe-Elde.
Die Größenordnung der Flusswasserentnahme spiegelte sich in den Abwassereinleitungen wider. So wurden 2022 in die Saale rund 42,9 Mill. m³ und in das Einzugsgebiet Mittelelbe-Elde 5,2 Mill. m³ Abwasser aus wirtschaftlicher Tätigkeit direkt eingeleitet. Die Direkteinleitungen im Land lagen über alle Wirtschaftsbereiche hinweg bei 55,8 Mill. m³, wobei das Abwasser je nach Beschaffenheit vor der Einleitung in betriebseigenen Anlagen behandelt wurde.
Die Daten zu den Einleitungen beziehen sich nicht allein auf Flusswasser nach der Nutzung, sondern auf das gesamte direkt eingeleitete Abwasser unabhängig von dessen Herkunft.
Weitere Informationen zum Thema Umwelt finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.