Seit 2022 verlief die Entwicklung stetig abnehmend, beginnend bei 23 % im April 2022 auf 21 % im April 2023 gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt anlässlich des Tages der Entgeltgleichheit am 7. März 2025 mitteilt.
Der erweiterte Indikator für Verdienstungleichheit, der Gender Gap Arbeitsmarkt (Gender Overall Earnings Gap), vereinigt 3 geschlechtsspezifisch berechnete Unterschiede: den Gender Pay Gap, den Gender Hours Gap und den Gender Employment Gap. Der Abstand der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste zwischen Frauen und Männern, der Gender Pay Gap, sank im gleichen Zeitraum von 5 % auf 4 %. Zugenommen hat dagegen der Abstand der Anzahl der durchschnittlich bezahlten Arbeitsstunden von Männern zu Frauen (Gender Hours Gap). Im April 2024 arbeiteten Frauen 12 % weniger als Männer, im April 2023 waren es noch 10 %. Die geschlechtsabhängige Erwerbstätigenquote (Gender Employment Gap) sank wiederum von 7 % auf 5 % (ermittelt aus ersten Ergebnissen Mikrozensus 2023).
Je höher der Wert des Gender Gap Arbeitsmarkt, umso mehr lässt dies auf geschlechtsspezifische Verdienstungleichheit am Arbeitsmarkt schließen. Im bundesweiten Vergleich belegte Sachsen-Anhalt hier den 2. Platz. Nur in Brandenburg mit 19 % lag der Wert für April 2024 unter dem von Sachsen-Anhalt. Für Deutschland reduzierte sich der Gender Gap Arbeitsmarkt auf 37 % im April 2024 gegenüber 39 % in 2023. Der Durchschnittswert Westdeutschlands inkl. Berlin beeinflusste 2024 den Bundeschnitt mit 39 % deutlich stärker als es der ostdeutsche Durchschnitt mit 22 % tat.
Frauen in Sachsen-Anhalt hatten, bis auf die Gruppe der 19-Jährigen, im April 2024 in allen Altersgruppen weniger bezahlte Arbeitsstunden als Männer. Zwischen 20 und 29 Jahren waren es zwischen 4 % bis 10 % weniger Stunden als bei den Männern, die bezahlt wurden. Bei den über 30-Jährigen waren es zwischen 9 % und 19 % weniger bezahlte Arbeitsstunden. Abgebildet wird dieser Arbeitszeitunterschied durch den Gender Hours Gap mit 12 %, der in Sachsen-Anhalt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt mit 18 % lag, in den westdeutschen Bundesländern inkl. Berlin bei 19 %.
Auch der Gender Pay Gap hatte mit 4 % in 2024 in Sachsen-Anhalt ein deutlich niedrigeres Niveau gegenüber dem Bundesdurchschnitt mit 16 % bzw. den westdeutschen Bundesländern inkl. Berlin mit 17 %.
Der Unterschied bei der Erwerbstätigenquote wird durch den Gender Employment Gap abgebildet. Mit 5 % in Sachsen-Anhalt lag der Abstand auf halber Höhe von Westdeutschland inkl. Berlin mit 10 %, der Bundesschnitt betrug 9 % und der ostdeutsche Durchschnitt 7 %, ermittelt aus ersten Ergebnissen des Mikrozensus 2023.
Im April 2024 verdienten Frauen 4 % weniger brutto pro Stunde als Männer, der Bundesschnitt betrug 16 %. Im Bundesdurchschnitt verdienten Frauen 11 % und Männer 26 % mehr als in Sachsen-Anhalt. Frauen in Sachsen-Anhalt leisteten mehr bezahlte Stunden als im Rest Deutschlands und ihre Erwerbsbeteiligung war fast doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.
Methodische Hinweise zum Gender Overall Earnings Gap: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-GenderPayGap/Glossar/gender-gap-arbeitsmarkt.html