Menu
menu

Typisch Sachsen-Anhalt - Statistisches Jahrbuch 2025 erschienen

Das Statistische Jahrbuch 2025 für Sachsen-Anhalt wurde heute im Rahmen eines Pressegespräches durch den Präsidenten des Statistischen Landesamtes Michael Reichelt in Halle (Saale) vorgestellt. Unter dem Thema „Sachsen-Anhalt in Zahlen: Der Mensch, den es nicht gibt“ lag der Schwerpunkt des Pressegesprächs auf der Darstellung des Typischen in Sachsen-Anhalt. Es gab einen Blick auf die Durchschnittsperson durch die Brille der amtlichen Statistik.

„Die Durchschnittsperson gibt es nicht – aber die Zahlen zeigen, wer in Sachsen-Anhalt lebt und wie sich das Land entwickelt“, so Michael Reichelt, Präsident des Statistischen Landesamtes. „Sachsen-Anhalt ist ein Land der Kontraste. Geprägt von jungen Familien, die früher als im Bund Kinder bekommen, aber auch von einer alternden Gesellschaft mit vielen Single-Haushalten. Unsere Frauen verdienen fast gleich viel wie Männer – bundesweit ein Spitzenwert. Doch der Blick auf den Durchschnitt verdeckt oft die Vielfalt hinter den Zahlen. Gerade das macht die Statistik so spannend: Sie zeigt uns, wer wir sind – und wer wir sein könnten.“

Ende 2024 lebten in Sachsen-Anhalt 1 086 943 Frauen und 1 048 654 Männer. Das Durchschnittsalter betrug bei den Frauen 50,1 und bei den Männern 46,4 Jahre. Laut den Ergebnissen der Zusatzerhebung Gesundheit des Mikrozensus 2021 kann die Durchschnittsfrau wie folgt beschrieben werden: 165,5 cm groß, 71,5 kg schwer und einen Body-Mass-Index (BMI) von 26,1 kg/m². Der sachsen-anhaltische Durchschnittsmann wiederum war größer als die Frau (178,6 cm), schwerer (86,3 kg) und verfügte auch über einen höheren BMI (27,1 kg/m²).

Frauen bekamen ihr 1. Kind im Schnitt mit 28,5 Jahren und waren damit jünger als im Bundesdurchschnitt (30,4 Jahre). 2024 wurden in Sachsen-Anhalt 12 526 Kinder lebend geboren, die meisten von ihnen in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) (1 807; 14,4 % aller Lebendgeborenen). 83,7 % aller Lebendgeborenen hatten die deutsche Nationalität, damit ist ihr Anteil seit 2000 um 13,5 Prozentpunkte zurückgegangen. Während deutschlandweit nur knapp 1/3 aller Kinder (32,4 % von 677 117) unehelich geboren wurden, waren es in Sachsen-Anhalt mehr als die Hälfte (55,9 %).

Die Durchschnittshaushaltsgröße in Sachsen-Anhalt betrug im letzten Jahr 1,9 Personen. Die häufigste Haushaltsform war aber der Einpersonenhaushalt (464 300 Haushalte, 42,2 % aller Haushalte). Diese wurden typischerweise von einer Person 65 Jahre und älter (190 200; 40,1 % aller Einpersonenhaushalte) bzw. weiblichen Geschlechts bewohnt (243 500; 52,4 % aller Einpersonenhaushalte). 1/3 dieser Haushalte befanden sich in den 3 kreisfreien Städten (157 200). In der Landeshauptstadt Magdeburg (69 900 von 136 600) und der kreisfreien Stadt Halle (Saale) (67 300 von 127 800) machen sie über ½ aller Haushalte aus. Pro Person standen durchschnittlich 48,8 m² Wohnfläche zur Verfügung.

Der typische Bildungsweg führt von der Kindertagesbetreuung (Nichtschulkinder wurden 2024 überwiegend 45 h und mehr in Sachsen-Anhalt betreut) über die Grundschule (18 600 Einschulungen im Schuljahr 2024/25) und die weiterführende Schule (43,6 % aller Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen besuchten 2024/25 ein Gymnasium) zu einer Berufsausbildung oder einem Studium. Der typische Auszubildende war 2024 deutsch (24 333 von 26 484 Azubis), männlich (18 342; 69,3 %) und lernte einen Beruf im Ausbildungsbereich Industrie und Handwerk (9 897 von allen 15 711 Azubis in diesem Bereich; 63,0 %). Die typischen Studierenden im Wintersemester 2024/25 waren eher weiblich (28 119 von 55 169 Studierenden), deutsch (23 400; 83,2 %) und studierten an einer Universität (13 929 von 23 400; 59,2 %).

Laut Mikrozensus gehörte eine in Sachsen-Anhalt lebende Person 2024 häufiger zu den Nichterwerbspersonen (1 061 700) als zu den Erwerbspersonen (1 040 900). Grund dafür ist die Altersstruktur: Die Hälfte der Nichterwerbspersonen war 65 Jahre und älter (541 100). Die meisten abhängig Beschäftigten (930 200) waren im Bereich Öffentliche und private Dienstleistungen (ohne öffentliche Verwaltung) (249 200) beschäftigt, gefolgt vom Handel und Gastgewerbe; Rep. v. KFZ (156 000) und dem Wirtschaftszweig Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe (148 400).

Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlung betrug 2024 bei Vollzeitbeschäftigung 3 892 EUR. Er lag damit fast 750 EUR unter dem Bundesdurchschnitt (4 634 EUR). Im bundesweiten Vergleich war allerdings der Gender Pay Gap mit 4 % deutschlandweit der zweitgeringste. Während der Bundeswert bei 16 % lag, war der Lohnabstand zwischen den Geschlechtern in Brandenburg mit 2 % am geringsten.

Darüber hinaus spiegelt das Jahrbuch erneut die Vielfalt der statistischen Daten wider, die das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt auswertet und veröffentlicht. Diese reicht von A wie Abfälle (2023 insgesamt 970 900 t Haushaltsabfälle) bis Z wie Zuzüge (29 798 aus anderen Bundesländern in 2024) einmal quer durch die amtliche Statistik Sachsen-Anhalts.

Diese und noch viele weitere Informationen sowie das Jahrbuch zum kostenfreien Download finden Sie unter: https://statistik.sachsen-anhalt.de

Das Jahrbuch als gedrucktes Exemplar kann ab sofort zum Preis von 30,00 EUR zuzügl. Versandkosten bestellt werden:

Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Dezernat Öffentlichkeitsarbeit
Postfach 20 11 56
06012 Halle (Saale)

Fax: 0345 2318-913

E-Mail: info(at)statistik.sachsen-anhalt.de    shop(at)statistik.sachsen-anhalt.de

Auskünfte erhalten Sie unter: 0345 2318-702, -715, -719 und -777.