Damit sank die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit um 13 Stunden auf 1 356 Stunden.
Wie das Statistische Landesamt nach neuesten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ mitteilt, verringerte sich das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am Arbeitsort umfasst, 2024 gegenüber 2023 um 1,4 % (Vorjahr: -0,6 %). Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im gleichen Zeitraum um 4,4 Tsd. Personen (-0,4 %) auf 989,2 Tsd. Personen ab (Vorjahr: -0,3 %). Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit je erwerbstätige Person sank damit in Sachsen-Anhalt von 1 369 Stunden auf 1 356 Stunden (Bundesdurchschnitt: 1 332 Stunden). Verursacht wurde dieser Rückgang u. a. durch die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung bei gleichzeitiger Abnahme der Vollzeitbeschäftigung.
Je nach Stellung im Beruf gab es erhebliche Unterschiede bei der Pro-Kopf-Arbeitszeit. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten 2024 durchschnittlich 1 321 Stunden, die Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen dagegen 1 804 Stunden.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden entwickelte sich in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (-0,7 %) und im Produzierenden Gewerbe (-2,7 %) rückläufig. Auch im Dienstleistungsbereich insgesamt (-0,9 %) gab es einen Rückgang, wobei der Bereich Öffentliche und sonstige Dienstleistungen; Erziehung, Gesundheit; Private Haushalte einen leichten Zuwachs (+0,1 %) verzeichnete.
Die meisten Arbeitsstunden je erwerbstätige Person wurden im Baugewerbe mit 1 526 Stunden und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei mit 1 505 Stunden geleistet. Am kürzesten war die durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen (1 316 Stunden), in denen Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung eine größere Rolle spielen.
Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern. Die verschiedenen regionalen und strukturellen Pro-Kopf-Arbeitszeiten sind somit kein Maßstab der Intensität und Qualität der verausgabten Arbeitszeit.
Diese vom Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ (AK ETR) ermittelten Zahlen beruhen auf dem Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Februar 2025.
Weitere Informationen und Ergebnisse zum Thema Erwerbstätigkeit können im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt oder unter www.statistikportal.de abgerufen werden.
Die lange Zeitreihe oder die Basisdaten zum Thema Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt können über die Tabellen zur Erwerbstätigkeit (13311) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.