Zum Zensusstichtag 15. Mai 2022 hatten in Sachsen-Anhalt 3,0 % der weiblichen Erwerbstätigen eine Führungsposition inne im Vergleich zu 4,6 % der männlichen Erwerbstätigen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren somit von den Personen in Führungspositionen 36,9 % weiblich und 63,1 % männlich. Damit unterschied sich der Anteil der Männer und Frauen in Führungspersonen deutlich von dem Anteil der Männer (52,5 %) und Frauen (47,5 %) an der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt mit 31,4 % hatte Sachsen-Anhalt einen höheren Anteil an Frauen von den Führungskräften.
Im Ländervergleich war dies sogar der zweithöchste Anteil an Frauen unter den Führungskräften nach Mecklenburg-Vorpommern mit 37,1 %. Über 1/4 aller weiblichen Führungskräfte (28,4 %) aus Sachsen-Anhalt arbeitete im Bereich spezielle Dienstleistungen, zu dem die Gesundheitspflege, Sozialfürsorge und das Bildungswesen zählen, im Vergleich zu 20,4 % im Bundesdurchschnitt.
Der Anteil an Frauen unter den Führungskräften lag im Bereich Bau, Logistik, Herstellung von Waren und Bergbau nur bei 13,8 %. Auch im Bereich Geschäftsführung und Vorstand waren Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Nur knapp jede 4. Stelle (23,6 %) in diesem Bereich war mit einer Frau besetzt. Damit lag der Anteil jedoch über dem Bundesdurchschnitt von 20,8 % weiblichen Geschäftsführerinnen und Vorständinnen. Demgegenüber lag der Frauenanteil unter den Führungskräften im Bereich der speziellen Dienstleistungen mit 70,8 % deutlich höher. Im Bundesvergleich zeigte sich in diesem Bereich mit 58,0 % ebenfalls ein etwas höherer Frauenanteil unter allen Führungskräften.
Weibliche Führungskräfte (36,5 %) lebten im Vergleich zu männlichen Führungskräften (45,1 %) weniger häufig mit Partner oder Partnerin und Kind(ern) in einem Haushalt. Gleichzeitig wohnten 8,6 % der weiblichen Führungskräfte, aber nur 4,2 % der männlichen Führungskräfte, ohne partnerschaftliche Beziehung gemeinsam mit Kind(ern) im Haushalt und waren demzufolge alleinerziehend.
Insgesamt lebten Ende September 2024 rund 1 088 000 Mädchen und Frauen in Sachsen-Anhalt. Mit 50,9 % war das weibliche Geschlecht gegenüber dem männlichen leicht in der Mehrheit. Sachsen-Anhalterinnen waren 2023 durchschnittlich 50,0 Jahre alt und damit 3 Jahre und 9 Monate älter als Männer. Nach dem Familienstand betrachtet waren 36,0 % der weiblichen Bevölkerung Sachsen-Anhalts ledig, 40,8 % verheiratet, 14,5 % verwitwet und 8,7 % geschieden.
Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt des 1. Kindes lag 2023 bei 28,5 Jahren, 2013 waren sie im Schnitt noch 11 Monate jünger. Nach der allgemeinen Sterbetafel 2021/2023 haben neugeborene Mädchen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 82,1 Jahren.
50-jährige Frauen können noch mit einer ferneren Lebenserwartung von durchschnittlich 33,6 Jahren rechnen.
Grundlage für die Auswertung der Führungspositionen bildet die Berufsklassifizierung HG ISCO-08. Führungskräfte tragen die Verantwortung für die strategische und operative Ausrichtung einer Organisationseinheit, für das Budget und haben die Verantwortung für Personalgewinnung und -führung.
Weitere Informationen zum Thema Bevölkerung finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.
Die Ergebnisse des Zensus 2022 für Sachsen-Anhalt sowie für die kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden, sind auf der Internetseite des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt veröffentlicht. Zudem können beim Statistischen Bundesamt (destatis) unter www.zensus2022.de Daten für die gesamte Bundesrepublik abgerufen werden.