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Investitionen 2023 über Vorjahresniveau

2023 stiegen die in Sachsen-Anhalt getätigten Investitionen in neue Anlagen gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mrd. EUR bzw. 1,6 % und beliefen sich auf 15,9 Mrd. EUR (gemessen in jeweiligen Preisen).

Damit lag Sachsen-Anhalt unter der Entwicklung in Deutschland (+4,3 %) und Ostdeutschland ohne Berlin (+2,2 %). Das ergaben jetzt vorliegende noch vorläufige Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“.

Ursache für den Anstieg der Investitionen in Sachsen-Anhalt war das Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen um 6,6 % (+0,5 Mrd. EUR) auf 7,9 Mrd. EUR. Die Investitionen in neue Bauten betrugen 8,0 Mrd. EUR, sie waren mit einem Rückgang um 2,9 % (-0,2 Mrd. EUR) vor allem für die geringere Entwicklung der Investitionen gegenüber Deutschland verantwortlich. Dabei entwickelten sich wie in Sachsen-Anhalt auch bundesweit die Ausrüstungsinvestitionen (+7,2 %) besser als die Bauinvestitionen (+1,4 %). Maßgeblich für die positive Entwicklung in Sachsen-Anhalt waren gestiegene Ausrüstungsinvestitionen im Verarbeitenden Gewerbe und bei den Unternehmensdienstleistern. Geringere Bauinvestitionen als im Vorjahr verbuchte vor allem der Wirtschaftsbereich Grundstücks- und Wohnungswesen.

Trotzdem lag der Schwerpunkt der Investitionsausgaben in Sachsen-Anhalt weiterhin im Wirtschaftsbereich Grundstücks- und Wohnungswesen mit 3,9 Mrd. EUR (Anteil 24,8 %), gefolgt von 2,3 Mrd. EUR im Verarbeitenden Gewerbe (Anteil 14,6 %). Auf den erstgenannten Bereich entfiel knapp die Hälfte aller in Sachsen-Anhalt getätigten Bauinvestitionen. 25,6 % aller neuen Ausrüstungen wurden im Verarbeitenden Gewerbe angeschafft.

Die Bruttoanlageinvestitionen, die neben dem Erwerb neuer Anlagen auch den Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen enthalten, sind der umfassendste Investitionsbegriff. Sie betrugen in Sachsen-Anhalt 15,5 Mrd. EUR, was einem Anteil von 1,7 % an Deutschland entsprach. Mit einem Plus um 1,0 % gegenüber dem Vorjahr stiegen die Bruttoanlageinvestitionen in Sachsen-Anhalt geringer als im bundesweiten Durchschnitt (+3,8 %).

Die Bruttoanlageinvestitionen umfassen den Erwerb von dauerhaften und reproduzierbaren Produktionsmitteln sowie selbst erstellte Anlagen und größere Wert steigernde Reparaturen. Als dauerhaft gelten diejenigen produzierten Güter, die länger als ein Jahr in der Produktion eingesetzt werden. Die Bruttoanlageinvestitionen setzen sich aus dem Erwerb neuer Anlagen und dem Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen zusammen.

Die neuen Anlagen gliedern sich in Ausrüstungen, sonstige Anlagen und Bauten. Zu den Ausrüstungen (einschließlich militärischer Waffensysteme) zählen Maschinen und Geräte, Betriebs- und Geschäftsausstattungen und Fahrzeuge sowie ähnliche nicht fest mit den Bauten verbundene Anlagen. Die sonstigen Anlagen umfassen Investitionen in geistiges Eigentum (Forschung und Entwicklung, Software und Datenbanken, Urheberrechte, Suchbohrungen) sowie Nutztiere und Nutzpflanzungen. Die Ergebnisse der sonstigen Anlagen werden in der Veröffentlichung mit den neuen Ausrüstungen zusammengefasst. Bei den Bauten werden neben Wohn- und Nichtwohngebäuden auch sonstige Bauten (Straßen, Brücken, Flugplätze, Kanäle u.  Ä.) und die mit Bauten fest verbundenen Einrichtungen wie Aufzüge, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, gärtnerische Anlagen und Umzäunungen berücksichtigt.

Ausführliche Angaben zu den Bruttoanlageinvestitionen und den neuen Anlagen können dem in Kürze erscheinenden Statistischen Bericht „Bruttoanlageinvestitionen 1991 bis 2023“ oder dem Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt entnommen werden. Angaben für alle Bundesländer veröffentlicht der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ in seiner Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 1 Band 3 bzw. auf der Internetseite www.vgrdl.de.