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56 % der Frauen beteiligten sich an der Europawahl 2024

An der Europawahl am 9. Juni 2024 beteiligten sich 55,7 % der Frauen sowie 55,8 % der Gruppe Männer, divers oder ohne Angabe im Geburtenregister. Eine Analyse der Wählerpräferenzen im Vergleich der beiden letzten Europawahlen zeigt deutliche Verschiebungen in der Unterstützung der verschiedenen Parteien, so das Statistischen Landesamt anhand der Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik zur Europawahl 2024.

Die AfD konnte als einzige Partei die Zustimmung in allen Altersgruppen und Geschlechtern im Vergleich zur Europawahl 2019 steigern. Bei Frauen im Alter von 35 bis 44 Jahren errang die Partei 34,9 % (+17,4 Prozentpunkte). Männer der gleichen Altersgruppe gaben mit 47,4 % ihre Stimme der AfD (+17,0 Prozentpunkten). In den höheren Altersgruppen blieb die Partei ebenfalls stark. So entschieden sich 44,0 % der 45- bis 59-jährigen Männer für die AfD (+13,3 Prozentpunkte). Hohe Zustimmungswerte (31,4 %) erreichte die AfD zudem in der Altersgruppe bis 24 Jahre, zu welcher erstmals 16- und 17-Jährige hinzuzählten. 40,0 % der 16- bis 24-jährigen Männer stimmten für die AfD.

Die GRÜNEN verzeichneten besonders bei jüngeren Wählenden einen merklichen Verlust in ihrer Unterstützung. 5,6 % der Wählenden im Alter von 16 bis 24 Jahren wählten die GRÜNEN. Von den Männern dieser Altersgruppe gaben 3,6 % und von den Frauen 7,6 % dieser Partei ihre Stimme. Die GRÜNEN verloren bei 25- bis 34-Jährigen deutlich an Stimmen. Bei den 25 bis 34-jährigen Frauen sank die Zustimmung um 5,6 Prozentpunkte auf 9,0 %. Bei den Männern blieb der Anteil mit 6,4 % unwesentlich stabiler (-3,2 Prozentpunkte).

DIE LINKE erlebte einen generellen Rückgang der Unterstützung in fast allen Altersgruppen. Besonders stark war der Stimmverlust bei den älteren Wählenden. Bei den 70-jährigen und älteren Männern sank der Anteil gegenüber 2019 um 12,7 Prozentpunkte auf 5,7 % im Jahr 2024. Bei den Frauen dieser Altersgruppe verminderte sich die Zustimmung um 10,3 Prozentpunkte auf ebenfalls 5,7 %. Den höchsten Anteil (13,8 %) erreichte DIE LINKE bei den der 16- bis 24-jährigen Wählerinnen.

Das BSW stand bei der Europawahl 2024 erstmalig zur Wahl und erreichte aus dem Stand eine Unterstützung von insgesamt 15,0 % (13,5 % Männer, 16,4 % Frauen). Die Zustimmung war insbesondere in den höheren Altersgruppen sehr stark. So gaben 21,1 % der 60- bis 69-jährigen Wählerinnen und 19,1 % der 70-jährigen und älteren Wähler dem Bündnis ihre Stimme.

Die CDU blieb weiterhin die dominierende Kraft unter den älteren Wählerinnen und Wählern. Bei den Wählerinnen ab 70 Jahren gewann sie 32,0 % der Stimmen. Dies entspricht einer Stabilisierung auf dem Niveau von 2019. Bei den 60- bis 69-jährigen Wählenden hielt die CDU ebenfalls ihre Position. Allerdings zeigte sich ein leichter Rückgang der CDU-Unterstützung bei den 25- bis 34-jährigen Wählerinnen und Wählern. Hier sank der Stimmanteil im Vergleich zu 2019 bei den Männern um 4,1 Prozentpunkte auf 10,0 % im Jahr 2024. Bei den Frauen der gleichen Altersgruppe war ein Rückgang um 7,4 Prozentpunkte auf 10,3 % zu verzeichnen.

Für die SPD wurde in beinahe allen Altersgruppen ein Rückgang der Unterstützung registriert. Besonders auffällig war der Verlust bei den 60- bis 69-jährigen Wählerinnen. 6,8 % der Frauen wählten die SPD (-5,8 Prozentpunkt). 2024 stimmten 14,8 % der über 69-Jährigen für die SPD (-5,3 Prozentpunkte). In den jüngeren Altersgruppen waren die Verluste der SPD nicht ganz so hoch.

Die FDP konnte ihre Position weitgehend stabil halten, erreichte jedoch keine signifikanten Gewinne. In der jüngsten Wählergruppe sank der Anteil bei den Männern im Vergleich zur vorangegangenen Europawahl um 3,5 Prozentpunkte auf 5,4 % im Jahr 2024, bei den Frauen war ein ähnlich leichter Rückgang um 3,8 Prozentpunkte auf 2,5 % zu beobachten. Die FDP bleibt in den älteren Altersgruppen mit geringfügigen Schwankungen stabil, aber ohne Zuwächse.

Die repräsentative Wahlstatistik stellt die Ergebnisse einer zusätzlich zur Feststellung des allgemeinen Wahlergebnisses vorgenommenen Sonderauszählung in ausgewählten Wahlbezirken (sog. Stichprobenwahlbezirke) dar. Anhand gesondert gekennzeichneter amtlicher Stimmzettel konnten Angaben über die Wahlbeteiligung und die Stimmenabgabe nach Geschlecht und Altersgruppen erhoben und anonym ausgewertet werden. Die Ergebnisse dürfen nur auf Landesebene veröffentlicht werden.